Kernbotschaft

Kernbotschaft: The Big Idea

Was soll hängen bleiben? So banal diese Frage klingt: Meist stellt sie eine große Herausforderung dar. Sie bedingt, dass man einen komplexen Inhalt auf das Wesentliche reduziert.

Stellen Sie sich einen Zuhörer vor. Er hat Ihren Vortrag verfolgt und geht nach Hause. Zu Hause fragt ihn seine Frau: Welches war die Botschaft des Auftritts? Wenn der Zuhörer sie nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen kann, war Ihre Rede umsonst.
Die Amerikaner sagen, jeder Auftritt müsse eine »Big Idea« enthalten – etwas Außergewöhnliches, etwas Frisches, etwas Erstaunliches, etwas Unerwartetes. Jede Rede und jedes Interview soll bei Zuhörern ein Aha-Erlebnis auslösen. »Aha, das wollte er mir sagen!«. »Aha, so sieht sie die Lage!«
Die meisten Rednerinnen und Redner packen zu viel in ihren Text. Sie sprechen über dies und das, und auch noch über jenes. Alles ausgeschmückt mit einigen Anekdoten. Das Publikum wird klatschen. Es geht nach Hause und sagt: »Sie hat schön gesprochen.« Über was? »Ach, über vieles«.
Welches ist die Keymessage meiner Rede? Was soll beim Publikum – ob es im Saal oder vor dem Fernseher sitzt – in Erinnerung bleiben? »Ich will dem Publikum vermitteln, dass …«. Bevor Sie sich an die Vorbereitung einer Rede, eines Auftritts, eines Interviews machen, kreieren Sie einen Aussagewunsch. Halten Sie in einem Satz fest, was Sie sagen oder zeigen wollen.
Dieser Aussagewunsch ist das A und O jedes Auftritts. Was soll hängen bleiben? So banal diese Frage klingt: Meist stellt sie eine große Herausforderung dar. Sie bedingt, dass man einen komplexen Inhalt auf das Wesentliche reduziert.
Formulieren Sie nun Ihre Kernbotschaften. In einer Rede von 50 Minuten sind nicht mehr als drei empfehlenswert. Je klarer, je pointierter, je provokativer sie sind, desto mehr wird das Publikum aufhorchen. Verfechten Sie nun Ihre Thesen. Weshalb sind Sie der Ansicht, dass sie stimmen?
Hinterfragen Sie sie jetzt. Entwickeln Sie Antithesen, also mögliche Kritik, die man an Ihren Kernbotschaften geäußert hat oder äußern könnte. Zerpflücken Sie diese Kritik. Versuchen Sie aufzuzeigen, dass sie ungerechtfertigt ist – oder nur teilweise gerechtfertigt.
Führen Sie aus Ihrer These und der Antithese die Synthese zusammen. Untermauern Sie also anhand von These und Antithese Ihre anfänglichen Kernbotschaften.
Sollten Ihre Kernbotschaften nur Facts and Figures enthalten, wird die Rede langweilig sein. Geben Sie aber pointierte persönliche Einschätzungen, wird man Ihnen zuhören.