Auftrittstraining als Fahrstunde

Leisten Sie sich einige Fahrstunden...

Um in der heutigen turbulenten Zeit bestehen zu können, reichen Diplome, Doktortitel und gute Referenzen längst nicht mehr aus. Wer nicht öffentlich seinen Mann oder seine Frau stehen kann, wird übergangen. Mehr denn je muss man sich »verkaufen« können.

Stille Schaffer haben es schwer. Was nützt es, gute Arbeit zu leisten, wenn es niemand erfährt? Es erstaunt immer wieder, wie viele gut gebildete Leute in hohen Positionen sich schlecht ausdrücken können. Viele überschätzen ihr rhetorisches Talent. Wer sagt schon einem Top-Politiker oder einem CEO, dass seine Rede absolut unverständlich war? Leute, die hierarchisch ganz oben stehen, kritisiert man nicht. So sprechen sie denn weiter – man versteht sie nicht. Und alle klatschen. Auftrittstraining ist für viele noch immer Zeitverschwendung. Doch würde sich ein Autofahrer ans Steuer setzen ohne eine einzige Fahrstunde? Da stehen Leute vor die Kameras, die noch nie eine Stunde Medientraining absolviert haben. Menschen halten Vorträge, und das Publikum fragt sich, was er oder sie ihm eigentlich sagen will. Wenn ein Auftritt dann missglückt, wenn das Interview peinlich herauskommt, dann sind »die bösen Medien« schuld. Geben Sie nie ohne ein Minimum an Medientraining ein Interview. Um Autofahren zu lernen, brauchen alle 15 Fahrstunden oder mehr. Auch Theoriestunden sind nötig. Leisten Sie sich einige Stunden Medien- und Auftrittstraining.